SPIRITUS Konzept in der TEM

Die bildhafte Darstellung „TEM Baum“ zeigt oben den Spiritus.

Der Spiritus ist ein Schlüsselelement, mit sich die TEM von der aktuellen Schulmedizin abhebt. Während die „normale Medizin“ rein materielle Erklärungen für Leben, Gedeihen und Gesundheit konstruiert, sieht die traditionelle Medizin Leben, Gedeihen und Gesundheit als Resultat einer geistartigen Einwirkung, die für Lebendigkeit, Vitalität, Strukturierung zuständig ist. Das ist unabdingbar für aktives, sinnvolles, wohlkoordiniertes, gesundes Funktionieren.

SPIRITUS macht den Unterschied

Totes Material folgt den „Naturgesetzen für Materie“. Materie gehorcht (in einem geschlossenen System) dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, der im Wesentlichen besagt: „Struktur löst sich auf“ und „alles gleicht sich aus“. Die Passivität toter Materie zeigt sich auch unter Einwirkung der Schwerkraft: sie sinkt an den tiefsten möglichen Punkt.

Ganz im Gegenteil dazu verhält sich Lebendiges. Strukturen werden gebildet und aufrechterhalten. Lebendigkeit wirkt der Schwerkraft entgegen und richtet sich auf. Denken Sie an die Lebendigkeit von Kindern, die nicht genug hüpfen, springen, klettern können!

In dem Mass, wie die Lebendigkeit eines Lebewesens zu Ende geht, überwiegen wieder die ausgleichenden, destrukturierenden, auflösenden Tendenzen. Das Wesentliche, das Wesen, zieht sich zurück, und Verwesung setzt ein. Die Leiche reagiert wieder vollständig gemäss den „Naturgesetzen für Materie“.

Das Wesentliche des Lebendigen ist der Spiritus: im Sinne des Wortes „wesentlich“: Spiritus macht, dass ein Lebewesen lebt, wohingegen eine Leiche verwest. Lebendigkeit setzt – nach materieller Anschauung – ein „offenes System“ voraus, also eine Einwirkung von aussen. (Nur eine solche kann die Auflösungstendenz eines „geschlossenen System“ überwinden.) Genau diese strukturierende, organisierende, belebende Einwirkung von meinen wir mit Spiritus. Ein offenes statt geschlossenes System, mit einer derartigen Einwirkung von aussen, ist wissenschaftlich gesehen zwingend notwendig, um Leben zu erklären.

Vergleichbare und illustrierende Konzepte

In der TCM ist es YANG, welches das (materielle) YIN (Reservoir) erfasst, aktiviert, strukturiert. Welche weniger exotischen Begriffe können das nicht-materielle, strukturierende, aktivierende, organisierende Wesen des „SPIRITUS“ verständlich machen? Denken wir an

  • Geist
  • Seele
  • Lebensfunken
  • Organisationsprinzip
  • Orgon
  • Vitalität
  • Bildekräfte
  • Energie
  • Information, auch ganz radikal: (am Anfang war) „das Wort“ …
  • etc.

Aber ja: immer ist dieses Prinzip nichtstofflich, immateriell, „geistartig“. Es lässt sich (wie Vieles in unserer Welt, z.B. Elektrizität, Radioaktivität, Schwerkraft …) nicht direkt beobachten, sondern nur aufgrund der Folgen seiner Einwirkung. Erstaunlicherweise werden Elektrizität, Radioaktivität und Schwerkraft von der „Wissenschaft“ nicht negiert. Die immaterielle Lebenskraft hingegen wird häufig als esoterischer Humbug hingestellt. Können so diffamierende „Wissenschaftler“ tatsächlich keinen Unterschied zwischen einem lebendigen Lebewesen und einer Leiche feststellen? Und wenn sie Lebendigkeit quasi als Material-Eigenschaft postulieren: wieso können sie dann keine Materialansammlung so konfigurieren, dass passend zusammengestellte tote Substanz in ein Lebewesen mutiert?

Es gibt also kein einziges stichhaltiges und belegtes Argument, welches den Verzicht auf ein offenes System und auf eine Einwirkung von aussen erlaubt. Das Konzept von Spiritus (oder Yang; wie auch immer wir es im jeweiligen Kontext nennen …) ist wissenschaftlich zwingend, um Leben, jegliche Lebensfunktionen, und Gesundheit zu erklären.

SPIRITUS: Relevanz für Gesundheit oder Krankheit gemäss TEM

Wir wollen immer die drei Richtungen auf der TEM Baum – Abbildung berücksichtigen. Von oben haben wir den Spiritus, von der Seite die Res non naturales, von unten die Elemente und Säfte (mit ihren Qualitäten). Hier betrachten wir den Spiritus.

Der Spiritus sorgt für Gesundheit, wenn er die Materie ordnungsgemäss ergreift, energetisiert und zur sinnvollen, wohlstrukturierten Lebendigkeit bringt. Als Organisationsprinzip sorgt Spiritus für die Struktur des lebendigen Körpers. Als Vitalisierungsprinzip sorgt Spiritus für eine ausreichende Lebenskraft mit Optimismus, Begeisterung und Lebensfreude. Spiritus sorgt für geistige Wachheit, Klarheit, Neugier, Forschergeist, Kreativität. Spiritus sorgt für Selbstbewusstsein, Zufriedenheit, Vertrauen, und prägt eine starke Persönlichkeit.

Spiritus ist auch dafür zuständig, dass die vier Elemente nicht nur tote Elemente im Sinn einer konventionellen Chemie sind, sondern lebendig-aktive Wirkprinzipien im Sinne einer lebendigen Al(l)-Chemie. Dank Spiritus sind die vier Säfte nicht nur tote, passive Flüssigkeiten, sondern darüber hinaus aktive Wirkprinzipien, welche den Körper durchströmen und dabei ihre Vitalität, ihre Qualitäten, ihre spezifische Dynamik vermitteln. Qualitäten und biologische Wirksamkeit der Elemente und Säfte sind also dem Spiritus zu verdanken: seinem Organisationsprinzip, seiner Energie, seiner Vitalität.

Für TEM wird wichtig sein, die Bedeutung des Spiritus weiter zu klären und zu präzisieren.

SPIRITUS: Relevanz für die TEM Diagnostik

Über welche Diagnosemethoden verfügen wir für den Spiritus-Aspekt? (Auch diese Frage können wir nur in dem Mass präzise beantworten, wie wir den Spiritus-Begriff geklärt und differenziert aufgefächert haben. Vorerst etwa:)

  • Ein Versagen des Spiritus als Organisations- und Strukturierungsprinzip äussert sich z.B. als Strukturproblem, die sich auf der materiellen Ebene problemlos diagnostizieren lässt, auch in schulmedizinischen bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, MRI. Vieles zeigt sich in der normalen klinischen Diagnostik: ist also gut sichtbar und tastbar. Was weiter sind Diagnosemethoden? Was bietet TEM, und was bieten andere Richtungen der komplementären und alternativen Medizin?
  • Ein Versagen des Spiritus als Vitalität wird sich als Energiemangel, Müdigkeit, Depression zeigen. Pulsdiagnose, kinesiologischer Test, die Beobachtung von Gang und Körperhaltung etc. geben deutliche Hinweise. Wie steht es mit der Lebenswärme, mit der Regulationsfähigkeit, mit … ?

Hiermit habe ich vor allem Fragen aufwerfen wollen; Antworten setzen eine differenzierte Klärung des Spiritus-Begriffs voraus. Lassen Sie sich dazu motivieren und inspirieren!

SPIRITUS: Relevanz für die TEM Heilmittel

Welche Heilmittel können die Wirkung des Spiritus beeinflussen? Einerseits: welche Mittel verfügen selbst über einen starken Spiritus-Anteil, der sich prägend durchsetzt? Andererseits: inwieweit können sogar Spiritus-ferne oder -freie Mittel den Spiritus gezielt beeinflussen?

  • Denken wir an nichtstoffliche oder dynamisierte Heilmittel wie Blütenessenzen, Homöopathika (in allen Potenzstufen von tief bis nichtstofflich-hoch), Schüssler-Salze …
  • Denken wir an Heilmittel mit konservierter oder aktiver Lebenskraft, also Gemmotherapie, Frischpflanzentinkturen, heilsame Nahrung, Pre-, Prae- und Probiotika …
  • Was passiert aber mit dem im Körper wirkenden Spiritus, wenn wir „tote“ Medikamente oder Mittel anwenden? Vielleicht können wir sogar von ihnen eine sinnvolle Wirkung erwarten? Oder auch nicht?

Viele der naturheilkundlichen / komplementärmedizinischen / alternativmedizinischen Heilmittel heben sich genau deshalb von der schulmedizinischen Heilmittelwelt ab, weil der Lebendigkeits-Aspekt wesentlich ist und zur Wirkung gebracht werden soll. Deshalb unterscheiden sich die schulmedizinischen Mittel – hergestellt und administrativ reguliert gemäss Pharmakopoë – und die (vielfältigen) anderen Mittel – hergestellt und administrativ reguliert gemäss HAB. Aus ganzheitsmedizinischer Sicht kann dieser Unterschied bedeuten: „(nur) Medikament oder (wirkliches) Heilmittel?“

Für TEM wird es wichtig sein, hier präzise zu unterscheiden. Ebenso wichtig wird es sein, zu unterscheiden, ob ein bestimmtes Heilmittel auf den Spiritus, auf den Umgang mit den Res non naturales, oder auf die Elemente, Säfte und Qualitäten einwirken soll. Ich spreche hier von den drei Richtungen, die in der TEM Baum – Abbildung dargestellt sind. Dies gilt dann auch für Therapien:

SPIRITUS: Relevanz für die TEM Therapien

Welche TEM Therapien richten sich primär an den Spiritus? Welche Traditionellen oder modernen Heilweisen dienen dazu, den Spiritus wieder optimal auf die Elemente und Säfte einzuwirken zu lassen? Welche Heilweisen wirken vor allem regulierend und vermitteln Impulse, die den Umgang des Körpers mit den Substanzen des materiellen Pols in Ordnung bringen?

Der ganze Bereich der psychosomatischen Krankheiten, der Regulationsstörungen, Verwertungs-Störungen, des Mangels an Lebenskraft und Lebensfreude dürfte zwingend angewiesen sein auf Therapie-Ansätze, bei denen Spiritus eine zentrale Bedeutung hat.

Gesundheitswidriges Verhalten – verursacht durch Spiritus-Mangel?

Wenn jemand sich gesundheitswidrig verhält, also auch im Umgang mit der materiellen Versorgung (Elemente: unten in der TEM Baum-Darstellung) und im Umgang mit den Res non naturales (seitlich in der TEM Baum-Darstellung) …

Wann immer sich jemand unangemessen oder nicht-wesensgemäss verhält: steht dann nicht eine Spiritus-Problematik dahinter? Wieso lassen sich freie, entscheidungsfähige und materiell ausreichend versorgte Menschen auf eine masslose, unangemessene, destruktive Lebensweise ein, die bekannterweise breit grassierende Zivilisationskrankheiten zur Folge hat? Wie erklärt sich Sucht-Verhalten und selbstzerstörerische Lebensmuster?

Sollte solche verbreitete selbst-destruktive Verhalten die Folgen von Spiritus-Mangel sein, liegt ein Schlüssel zur Heilung bei der TEM. Und bei weiteren ganzheitlichen Heilsystemen, die auf einem Weltbild mit Spiritus oder einem gleichwertigen Äquivalent verfügen.

Spiritus-Begriffs ist wesentlicher Schlüsselbegriff!

Mit Spiritus verfügt TEM über ein über Jahrtausende bewährtes Konzept, welches von der aktuellen Schulmedizin vollständig ignoriert und negiert wird.

Die Beschränkung auf das Materielle hat für die Schulmedizin weitreichende Folgen. Mit ihrem Konzepten und der „medizinischen Versorgung“ von ausreichend zahlungskräftigen und fremdfinanzierten Kranken hat sie Grenzen erreicht, bei denen hoher Zusatzaufwand nur noch minimalen Zusatznutzen erwarten lässt. Das ist ein System-Problem, weil sie „das Wesen des Lebens“ und damit „das Wesen der Gesundheit“ ausgeblendet hat. Ohne Geist und ohne Seele sind die Möglichkeiten der Medizin begrenzt.

Anders bei TEM. Hier füllt Spiritus (im Vergleich zur Schulmedizin) die klaffende und offensichtliche Lücke sinnvoll! Es geht bei TEM nicht nur um „eine weitere, komplementäre oder alternative Therapiemethode“, sondern um eine vollständigere Antwort auf die grundlegende Frage über das Wesen des Lebens und der Gesundheit.

Erst klären – dann erklären!

Der Begriff des Spiritus, das „Weltbild der TEM“, die Schlüsselkonzepte und die weiteren Schlüsselbegriffe: das ist zu klären. Erst ist Klärung notwendig, bevor Erklärung / Weitergabe / Schulung / Lehre / Kommunikation möglich ist.

Zu den Zielen und Arbeiten im Zusammenhang mit dem TEM Forum spielt die „anschlussfähige Kommunikation“ eine wichtige Rolle. Schlüsselbegriffe wie Spiritus müssen verständlich erklärt und in Beispielen illustriert werden. Dabei soll der Anschluss an die Vergangenheit gewährleistet sein: bestehende Literatur soll verstehbar bleiben. Ebenso soll der Anschluss an therapeutische Spezialisten-Welten und für die Zukunft möglich bleiben. Ziel von Arbeitskreisen wie TENET ist nicht eine Standardisierung im Sinne von Gleichmacherei, sondern eine Harmonisierung dank eines gemeinsamen Fundaments anschlussfähiger Grundkonzepte und Schlüsselbegriffe.

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