Im Beitrag „Körperhaltung, die Sinnesorgane sind entscheidend“ wird dargestellt, dass verschiedene Sinneswahrnehmungen dazu beitragen, dem Gehirn redundante Informationen über Raum, Lage und Haltung zu liefern.
Das Gehirn aktiviert gemäss dieser „Raum-, Lage- und Haltungswahrnehmung“ die entsprechenden Haltungsmuskeln, die den Körper in die entsprechende Haltung bringen:
- korrekte, übereinstimmende, widerspruchsfreie und ungestörte Sinneswahrnehmungen setzt das Gehirn in eine freie, gerade, unverspannte und stabile Idealhaltung um.
- falsche, widersprüchliche, gestörte und unklare Sinneswahrnehmungen setzt das Gehirn in eine entsprechend falsche, verspannte, unsichere und unstabile Fehlhaltung um
- wobei die Fehlhaltung natürlich alle 3 Dimensionen / Raumrichtungen betrifft
- und eine ganze Menge von Problemen des Körpers verursacht.
Abgesehen von den körperlichen Problemen (angespannte Muskeln, lokale Übersäuerung, eingeschränkte Durchblutung, Druck auf die Nervenbahnen, Dauerbelastung der Bandscheiben, Fehlstellung der Wirbel und Gelenke von Rumpf und Beinen, Schiefstand von Becken und Kopf, Belastung der Spinalnerven, etc. etc.) betrifft die Gesamtproblematik auch
- das Gleichgewicht
- die Körperbeherrschung
- intellektuelle Leistung
- mentale und emotionelle Aspekte der Gehirn-Aktivität
- Unfallgefährdung
Die Sinneswahrnehmungen sind schliesslich nicht nur für die Körperhaltung zuständig:
- die Augen brauchen wir auch zum Sehen, Lesen, und zur korrekten Orientierung:
- wo ist die Treppenstufe, die Teppichkante, der Rand des Parkfeldes, der Durchgang in der Tiefgarageneinfahrt, das Kreissägeblatt, …
- wie anstrengend ist das Lesen, das Lernen, das Arbeiten
- die Füsse sind entscheidend für Sicherheit beim Gehen in schwierigem Gelände, auf Wanderungen, auf Leitern, Brücken, Stegen, Baustellen, …
- das Köpergefühl ist an vorderster Stelle,
- wenn es um feine präzise Arbeiten geht
- und um Spitzenleistungen beim Sport
Unpräzise Wahrnehmung kann ein ganzes Leben negativ prägen:
- Schwierigkeiten im kindlichen Wachstum, beim Laufen lernen
- Schwierigkeiten in der Schule, beim Lesen (auch eine Art Legasthenie), beim Lernen.
- Freudlosigkeit in der Schule, Desinteresse, eventuell Rebellion oder dann Motivationslosigkeit (aber nicht wegen fehlender Intelligenz, sondern wegen unerkannter sensorischer Hindernisse!)
- Kopfweh: otogen wegen übermässiger Augenanstrengung, und muskluär wegen Fehlhaltung und zwangsläufiger Nackenverspannung
- Ungeschicklichkeit beim Sport. Der Bewegungstrottel im Schulsport, auf dem Pausenplatz, in der Freizeit. Das willkommene Mobbingopfer für die Klassenrüpel.
- Probleme bei der Lehrstellensuche:
- schulisch weniger gut als es der Intelligenz entspräche
- allenfalls verhaltensauffällig aus Frust, Wut und Enttäuschung
- bewegungsmässig ebenfalls negativ auffallend: zwei linke Hände, schlecht koordiniert, pannenanfällig
- Fehlhaltung trägt auch nicht zu Selbstsicherheit, positivem Eindruck und sozialer Akzeptanz bei
- Unfälle, Pannen, Verletzungen durch die schlechte Raum-, Lage- und Haltungswahrnehmung
- etc.
- (und wir sind noch nicht einmal beim Ende der Wachstumsphase angelangt. Dann werden die funktionellen Fehlbelastungen vermutlich bleibende, organische Skelett-Fehlbildungen an Wirbelsäule und Füssen verursacht haben.)
- etc.
Wenn Sie Haltungsprobleme schon bei Kindern und Jugendlichen angehen, sind Sie gut beraten!
Wenn Haltungsprobleme nur mit körperorientierten Massnahmen wie Haltungsturnen, Physiotherapie und Chiropraktik (oder gar Chirurgie) angegangen werden,
- wird „das Pferd von hinten aufgezäumt“
- und es ändert sich gar nichts an den Wahrnehmungsproblemen und ihren negativen Auswirkungen.
Posturologie setzt am richtigen Ende an. Die positiven Auswirkungen auf Wahrnehmung, Sicherheit, Körperkontrolle und das geistig-seelische Wohlbefinden / die Selbstsicherheit sind oftmals verblüffend, zumal sie recht schnell eintreten.
Noch habe ich Kapazität frei in meiner Praxis St. Gallen.
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