Das Milieu oder Terrain bezeichnet das Gebiet bzw. dessen Zustand, der einer Krankheit die Grundlage bietet. Denn nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen können Krankheiten stattfinden: jede einzelne Krankheit, mit ihren allenfalls daran beteiligten Mikroorganismen, ist auf ganz bestimmte Rahmenbedingungen angewiesen.
Betrachten wir die Pflanzen- oder Tierwelt, scheint dies den meisten von uns selbstverständlich:
- Sumpf-Pflanzen kommen nur im Sumpf vor
- Wüsten-Pflanzen nur in der Wüste
- bestimmte Pflanzen brauchen kalkigen Untergrund,
- andere Pflanzen benötigen kalkarmen Boden
oder:
- bestimmte Schmetterlinge kommen ausschliesslich dort vor, wo ganz bestimmte Wirtspflanzen existieren
- Feldhasen stellen ganz bestimmte Ansprüche an ihr Biotop
- etc.
So können wir aufgrund des Vorkommens bestimmter Tiere oder Pflanzen mit absoluter Gewissheit darauf schliessen, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen gegeben sind. Bei aufmerksamer Betrachtung einer Wiese können wir die Feuchtigkeitsverhältnisse quasi auf den Centimeter genau erkennen, weil unterschiedliche Trockenheits- oder Nässe-Zeiger unter den Pflanzen ihr passendes Revier mit dieser Präzision durch ihre Anwesenheit markieren.
Genau so ist es mit den sogenannten „Krankheits-Erregern“: den verschiedenen Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten:
- auch sie sind auf ganz bestimmte Rahmenbedingungen angewiesen
- sie können sich nur festsetzen oder aber aus ihrem Ruhezustand zur Aktivität und Vermehrung übergehen, wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind
- eine „Infektion“ mit diesen „Erregern“ (von denen uns in Wirklichkeit viele ein ganzes Leben lang auf und in unserem eigenen Körper begleiten), findet ausschliesslich unter diesen Voraussetzungen statt.
Fast alle wissen, dass Pilze im Wald nur während der Pilz-Saison gedeihen können, und auch dies nur, wenn das Wetter und alle anderen Rahmenbedingungen stimmen: Feuchtigkeit, Wärme, nicht zu viel Licht. Und natürlich müssen auch die entsprechenden Begleit- oder Wirts- Pflanzen vorhanden sein: für die einen Pilze sind es die Eichen, für andere ….
Genau so können Sie sich das Gedeihen von Pilzen zwischen den Zehen (oder in anderen Körperbereichen) vorstellen: es muss dort passend feucht, warm und schattig sein. Zudem muss der geeignete Wirt präsent sein, und die geeigneten Nährstoffe, etc.
Mit anderen Worten: das Milieu oder Terrain muss stimmen.
Die Bezeichnung „Krankheitserreger“ ist aus dieser Sichtweise völlig falsch:
- so wenig wie der Pilz den Wald und das pilzfreundliche Herbstklima erzeugt hat
- so wenig hat der Pilz im Körper die Krankheit „Mykose“ (medizinisch für Pilzkrankheiten) erzeugt.
Aus unserer Sichtweise sind die Mikroorganismen „Milieu-Indikatoren“, die uns mit absoluter Präzision anzeigen, welche Rahmenbedingungen im Moment vorliegen, d.h. wie der Zustand des Milieus oder Terrains ist.
Die Therapie von Krankheiten bekommt dadurch eine völlig andere Logik:
- nicht die Mikroorganismen müssen bekämpft werden
- sondern die Gründe für ihre Anwesenheit und Aktivität müssen verstanden werden
- damit wir das Milieu oder Terrain so korrigieren können,
- dass die Mikroorganismen und die Krankheitssymptome von selbst verschwinden.
Das gilt übrigens nicht nur für Krankheiten, bei denen Mikroorganismen beteiligt sind. Bestimmt Formen von Rheuma (das meistens ohne Mikroorganismen stattfindet) hat einen absolut klaren Zusammenhang mit z.B.
- Flüssigkeitsmenge / Trinkmenge
- Kochsalz
- Säuren (Säuren- Basen- Gleichgewicht insgesamt, aber auch bestimmte z.B. Fruchtsäuren im speziellen)
Die Heilkunde, die sich auf die Sanierung des Terrains und Korrektur des Milieus konzentriert, ist nicht nur gewaltfrei (d.h. es werden keine Mikroben verteufelt und bekämpft) und damit harmlos, sondern auch relativ einfach, wenn man ihre Logik erst verstanden hat. Und die Angst vor Mikroorganismen aller Art kann sich verflüchtigen.
Zum Verständnis von Richtungen der Heilkunde, die sich von der heute offiziellen Schulmedizin unterscheiden, kann Ihnen auch mein folgender Video helfen: Grundrichtungen der Heilkunde