Wieso Alkohol als Nationaldroge der Schweiz?

Zum Nationalfeiertag, dem 1. August, ist diese Frage besonders passend. Wieso entscheidet sich eine Nation / ein Land für eine bestimmte Nationaldroge? Welche Kriterien bewegen ein Volk dazu, ausgerechnet eine bestimmte Droge legal zuzulassen und zu fördern, während unzählige andere Drogen bekämpft und verteufelt werden?

Viel interessanter wird die Frage, wenn wir auf die Grundlagen der Heilkunde und Psychologie zurückgreifen. Die Temperamentenlehre der Traditionellen Europäischen Medizin kennt vier Temperamente,  die je von einem der vier Körpersäfte (der Säftelehre = Humoralmedizin) geprägt werden:

  • Sanguiniker: von sanguis = Blut
  • Phlegmatiker: von phlegma = Lymphe
  • Choleriker: von Cholae = Galle
  • Melancholiker: von Melancholae = schwarze Galle  / übrige Verdauungssäfte neben Galle

(N.B.: jeder Mensch verfügt über alle 4 Komponenten. Eine Körperfllüssigkeit dominiert, steht also bestimmend im Vordergrund. Dieser Kardinalsaft prägt das Temperament. Manche Personen sind diesbezüglich sehr einseitig und/oder haben wenig Spielraum. Andere sind recht ausgeglichen und/oder sind sehr flexibel.)

Jede Droge (ob Arzneidroge oder Rauschdroge) hat einen Einfluss auf das Gemüt, auf die Temperamentslage. Betrachten wir also die einzelnen Drogen auf ihre Wirkung auf unser Temperament: in welche Richtung führen bzw. verführen Sie uns?

Hier beschränke ich mich jetzt auf die kurze Charakterisierung der Droge Alkohol: Alkohol führt in den cholerischen Bereich:

  • Alkohol macht extrovertiert, löst Hemmungen
  • Alkohol führt zur Selbstüberschätzung
  • Alkohol macht unberechenbar, rücksichtslos, gewalttätig

Das Alkohol diese Wirkrichtungen hat, dürfte unumstritten sein. Es ist auch Thema offizieller Kampagnen: „Er hätte mich nie geschlagen – (Alkohol macht unberechenbar)“ zeigen derzeit Plakate der ZEPRA. In einer Broschüre beziffert ZEPRA die Folgen pauschal mit jährlich rund 3000 Todesfällen und sozialmedizinischen Kosten von rund 6.5 Milliarden Franken. (Diese Zahlen gelten für die Schweiz).  „So gesehen ist Alkohol die schlimmste Droge, die es hierzulande gibt.“ Den Problemen mit der Droge Alkohol stehen natürlich auch ihre „Vorteile“ gegenüber: Introvertierte werden extrovertiert, Gehemmte werden „freier“. Sofern sie Alkohol überhaupt vertragen, und ihn richtig dosieren können.

Die folgende Überlegung bietet sich an: wie wirkt der cholerische Alkohol-Impuls

  • auf einen Sanguiniker?
  • auf einen Phlegmatiker?
  • auf einen Choleriker?
  • auf einen Melancholiker?

Je nach Temperament wird ein Mensch die Alkoholwirkung eher ablehnen oder anstreben, und ganz anders erleben. Im positiven oder im negativen Sinn.  

Zum Nationalfeiertag können wir uns nun das kleine Gedankenexperiment erlauben: Was wäre, wenn …

  • Was wäre, wenn die Nationaldroge eine sanguinisch wirkende Droge wäre, welche die Konsumenten extrovertiert und kommunikativ macht, ohne sie jedoch in die jähzornig-gewalttätige Ecke zu drängen (was das Merkmal des cholerischen Temperaments und der Alkoholwirkung ist)
  • Was wäre, wenn die Nationaldroge eine melancholisch wirkende Droge wäre, welche das Kontemplative, Meditative, Kreative fördert? Dieses Melancholische kann man sich gut in einer sanguinischen, d.h. extrovertierten, gruppenbezogenen Ausprägung vorstellen, damit es als Gesellschaftsdroge  eine personenübergreifende Wirkung hat – ähnlich wie Alkohol.
  • Was wäre, wenn die Nationaldroge eine phlegmatisch wirkende Droge wäre, welche die Menschen aus der geradezu zwanghaften gesellschaftlichen Hyperaktivität herauslöst und ihnen (individuelle) Ruhe und Zufriedenheit vermittelt.

Unsere Gesellschaft sähe vermutlich radikal anders aus. Schon die Diskussionen (z.B. über das Drogen-Thema) an den Stammtischen des Landes hätten sicherlich einen völlig anderen Charakter, wenn statt Alkohol eine andere Droge gemeinsam genossen würde. Aber ist die Beschränkung auf eine einzige Nationaldroge überhaupt richtig?

Idealerweise berücksichtigt eine sinnvolle Drogenpolitik vier offizielle Drogen: je eine, die einer der vier Temperaments-Gruppen gerecht wird. Denn jedes einseitige Monopol vernachlässigt die 75% der Bevölkerung: wirklich höchst undemokratisch!  

Setzen Sie diese Gedankenspielerei bitte nach Belieben selbst fort. Ich wünsche Ihnen mittlerweile (im Nachhinein) einen schönen Nationalfeiertag.

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