Im kürzlichen Gespräch mit einer befreundeten Psychologin erwähnte sie die besondere Beobachtung, dass sie das „Sonnenvitamin D“ bei einigen ihrer Patienten erfolgreich zur Behandlung der Lichtmangeldepression einsetzt, dass sie aber erstaunlicherweise bereits im September damit beginnen muss.
Wieso denn das? Wieso so früh im Jahr, wo doch noch gar kein Lichtmangel herrscht? Ganz einfach: wer Sonnenschutzmittel auf die Haut aufträgt, blockiert (auch) die Einwirkung der gesundheitswichtigen UV-Teilspektren:
- ein „Schutzfaktor“ 10 bedeutet z.B. dass Sie 10 x weniger gesundheitswichtiges Licht aufnehmen. Statt 20 Minuten (auf Kopf, Hals, Unterarme und Hände) würden Sie dann 10 x länger, also 200 Minuten benötigen, d.h. dreieinhalb Stunden unter freiem Himmel.
- ein „Schutzfaktor“ 40 bedeutet, dass Sie statt 20 Minuten das Vierzigfache, also 800 Minuten benötigen, das wären über 13 Stunden unter freiem Himmel.
- auch „ganz normale Hautpflegeprodukte“ verfügen oftmals über einen „Schutzfaktor“ von beispielsweise 4: also müssten Sie sich fast eineinhalb Stunden unter freiem Himmel aufhalten, um den Filtereffekt einer üblichen Tagescrème auszugleichen.
Da die Angst vor der Sonne und der Schutz vor Sonnenlicht heute so verbreitet sind, sind sehr viele Menschen von Lichtmangel und Vitamin D Mangel betroffen.
Vitamin D ist übrigens nicht nur gegen Depressionen wirksam, sondern ist auch essentiell wichtig für den Knochenbau, für das Immunsystem, etc. Das gilt auch für Kinder und Senior/-innen. Der Sonnenschutz-Wahn weist also vielfältige, erhebliche Schattenseiten auf.