Haltungsabweichungen können in jeder der drei Raumrichtungen auftreten. Das Becken kann z.B. folgende Fehlhaltungen aufweisen:
- einen Schiefstand (in seitlicher Richtung)
- ein Kippen (gegen vorne oder hinten)
- eine Verdrehung (eine Seite weiter vorgedreht als die andere).
Die typische Fehlstellung betrifft nicht nur eine einzige Achse, sondern alle drei.
In der Posturologie Haltungskorrektur messen und protokollieren wir die gesamte Körperhaltung in allen drei Richtungen: vor und nach der Haltungskorrektur. So wissen Sie immer, woran Sie sind.
Die verschiedenen Körperteile beeinflussen sich gegenseitig:
- Dass Schulter- und Nackenprobleme häufig aufgrund eines fehlstehenden Beckens entstehen, können Sie in früheren Blog-Beiträgen lesen.
- Auch Wirbel, Bandscheiben, Rippengelenke und Spinalnerven stehen „unter Druck“, wenn das Becken nicht richtig steht.
- Das Becken seinerseits hängt stark von der Stellung der Beine und Füsse ab.
- etc.
Wollen Sie den Einfluss der Bein- und Fussstellung auf das Becken kurz ausprobieren? Gut:
- Stellen Sie sich mit parallelen Füssen aufrecht hin.
- Jetzt drehen Sie die Füsse (Zehen) und Knie gegen innen (gegeneinander), wobei die Fersen jedoch an ihrem Ort bleiben:
- merken Sie, wie das Becken kippt, indem sich sein unterer Teil nach hinten schiebt?
- und merken Sie, dass Sie ein verstärktes hohles Kreuz bekommen?
- Jetzt drehen Sie die Füsse (Zehen) und Knie gegen aussen (auseinander), wobei die Fersen wiederum an ihrem Ort bleiben:
- merken Sie, wie das Becken kippt, indem sich sein unterer Teil nach vorne schiebt?
- und merken Sie, dass Sie ein flaches Kreuz bekommen?
Sie haben also nachvollzogen, wie der Zusammenhang zwischen O-Bein-Stellung bzw. X-Bein-Stellung und der Stellung von Becken und Lendenwirbelsäulen ist. (Wenn die beiden Beine hingegen unterschiedlich stehen, ergibt sich nicht nur eine Kippung, sondern ebenfalls ein Schiefstand und eine Rotation. Also eine Verwringung. Können Sie das nachvollziehen? Probieren Sie es doch einfach aus!)
Die Stellung der Füsse, Knie, Beine, Hüften, des Beckens und der Lendenwirbelsäule hängen eng zusammen. Und auch alle weiter oben liegenden Teile des Körpers hängen davon ab. Es ist also absurd, nur ein Element des Haltungssystems, z.B. die Füsse oder das Becken, korrigieren zu wollen.
- Entweder Sie lassen Ihre Gesamthaltung korrigieren,
- oder Sie verschieben nur das Problem an andere Körperorte.
Wenn Sie obigen Versuchsvorschlägen gefolgt sind, können Sie z.B. nachvollziehen, wie orthopädische Einlagesohlen oder Operationen an den Füssen die Belastung Ihrer Knie, Ihrer Hüftgelenke, Ihres Beckens, Ihrer Lendenwirbelsäule etc. verändern. (Immer im Sinn einer Verbesserung, oder möglicherweise mit negativen Auswirkungen? Die Antwort bekommen Sie nur durch eine Haltungsmessung!)
Sinnvoll: gesamthafte ursächliche Haltungskorrektur
Sofern Beschwerden am Haltungssystem und Bewegungsapparat nur einmalig und kurzfristig auftauchen, können lokale Therapiemassnahmen fantastisch hilfreich sein. Wenn Beschwerden aber wiederkehrend oder chronisch auftreten, wir eine lokale Massnahme kaum nachhaltig greifen. Dann ist es sinnvoll, eine Posturologie Haltungskorrektur durchzuführen:
- Die Haltung des gesamten Körpers wird in allen drei Achsen (Dimensionen, Raum-Richtungen) ausgemessen.
- Die Haltung des gesamten Körpers wird ursächlich, systematisch, ganzheitlich und nachhaltig korrigiert.
- Der Erfolg der Haltungskorrektur auf alle Parameter am gesamten Körper muss am Ende des Behandlungszeitraums messbar und stabil sein.
Die Posturologie Haltungskorrektur wird übrigens manchmal auch „globale Haltungskorrektur“ oder „globale Haltungs-Re-Engrammation“ genannt:
- „global“, weil sie ursächlich, systematisch und ganzheitlich vorgeht,
- „Re-Engrammation“, weil die korrigierte Haltung auch erfolgreich als neues Engramm ins Haltungsgehirn re-engrammiert sein muss, damit die Korrektur hält und nachhaltig stabil bleibt. (Schliesslich ist es das Gehirn, welches das autonome Haltungssystem regiert!)