Wahrnehmung und Einsicht

In der Posturologie Haltungskorrektur spielen Augenübungen eine zentrale Rolle. Weshalb? Weil das Gehirn, welches das autonome Haltungssystem regelt, auf korrekte Wahrnehmung von Raum, Lage und Haltung des Körpers angewiesen ist. Die drei essentiellen Wahrnehmungskanäle dafür sind die Augen, die Füsse und die Haut.

Es zeigt sich immer wieder, dass bei den allermeisten Personen die Zusammenarbeit der beiden Augen nicht optimal funktioniert.

  • wohl ist die Sehstärke bei fast allen Personen Europas, falls erforderlich, korrigiert
  • aber die harmonische Zusammenarbeit in der Bewegung beider Augen wird nicht beachtet:
    • 93 % aller Personen haben eine Konvergenzschwäche,
    • und nicht wenige haben dazu eine Heterophorie, das heisst eine statische Abweichung der beiden Aug-Achsen.

Nicht nur die Körperhaltung leidet darunter (indem widersprüchliche Wahrnehmungen widersprüchliche Haltungsanforderungen stellen). Zu den Funktionen des autonomen Haltungssystems gehören ja auch Beweglichkeit, Gleichgewicht, koordinierte Körperbeherrschung mit Sicherheit und Selbstvertrauen,  und Vermeidung von Missgriffen, Anstossen, Stolpern, Stürzen, und demzufolge von Verletzungen. Für all diese Aspekte ist es essentiell, dass Ihre Augen sich jederzeit koordiniert und stabil auf das gleiche Ziel ausrichten können.

Ungenügende Zusammenarbeit der beiden Augen beeinträchtigt auch die weiteren Funktionen der Augen (ausserhalb des autonomen Haltungssystems): insbesondere beim Schauen, konzentrierten Anschauen, Lesen etc. bekommen wir Probleme. Müde Augen und  Stirnkopfweh sind oft das, was uns auffällt. Dass unsere Wahrnehmung mit zwei (zwar dank Brille oder Linsen vollständig scharfen, aber) nicht übereinstimmenden Seh-Eindrücken konfrontiert wird, merken wir nicht direkt. Schulkinder fallen lediglich durch Leseschwäche auf – bis hin zur Legasthenie. Das Lernen ist schwieriger und weniger erfolgreich. Die schulische Leistung ist geringer, als es aufgrund der intellektuellen Voraussetzungen möglich wäre. (Das nervt und bedeutet unnötige Nachteile!) Zudem ist ja auch (als Aspekt des autonomen Haltungssystems) die Geschicklichkeit, Körperbeherrschung, Koordination und freie Beweglichkeit eingeschränkt. (Auch das nervt, und bedeutet unnötige Nachteile!) Kein Wunder, dass etliche Kinder die Lernfreude verlieren und mit Verhaltensauffälligkeit reagieren! (Erwachsene verlieren die Arbeitsfreude und wählen alle möglichen Ausweichstrategien aus ihrem Alltag!)

Das gehört alles zu den Folgen eines Koordinationsproblems bei der Bewegung der beiden Augen. All diese Probleme treten gleichzeitig auf, auch wenn nur einzelne davon irgendwie bemerkt werden. (Man kennt es ja nicht anders; man weiss nicht, wie es sich anfühlen würde, wenn es korrekt wäre!)

Die koordinierte Zusammenarbeit der beiden Augen hängt direkt zusammen mit einer koordinierten Zusammenarbeit der beiden Hirnhälften (= Hemisphären). Wenn das rechte und das linke Auge nicht harmonisch zusammenarbeiten, werden auch die rechte und linke Hirnhälfte nicht harmonisch zusammenarbeiten.

  • Die rechte Hirnhälfte hat eher Funktionen im ganzheitlichen Denken, Beurteilen und Planen.
  • Die linke Hirnhälfte hat eher Funktionen im analytischen und detailbezogenen Denken, Beurteilen und Planen.
  • Nur wenn beide Hirnhälften harmonisch koordiniert zusammenarbeiten, wird das Denken zu Ergebnissen führen, die sowohl im Detail als auch im Grossen Ganzen befriedigen.

Dass dies nur in den seltensten Fällen tatsächlich so geschieht, merkt man dem Zustand unserer menschengeprägten Welt deutlich an.

Auch die Fähigkeit zur (sprituellen) Ein-Sicht setzt natürlich voraus, dass wir zur (visuellen, Augen-bezogenen) Ein-Sicht fähig sind. (Esoterisch ausgedrückt geht es um die Aktivierung des Stirn-Chakras.) Mit anderen Worten: die beiden unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Augen müssen dazu derart koordiniert und harmonisch aufeinander abgestimmt sein, dass sie vom Gehirn zu einem korrekten dreidimensionalen Gesamteindruck zusammengefügt werden können:

  • die beiden Einzelbilder der beiden Augen müssen stimmen
    • sowohl statisch (ohne Heterophorie)
    • als auch dynamisch (ohne Konvergenzschwäche)
  • das Gehirn muss diese Bilder zu einem 3D – Seheindruck integrieren können
    • es darf also kein Strabismus vorliegen
    • es darf keine Dissioziation der beiden Hemisphären vorliegen.

Sofern diese Voraussetzung nicht gegeben sind, ist man nicht zur Ein-Sicht fähig. Logisch, nicht wahr?

Wer also ein Problem mit dem autonomen Haltungssystem hat (und das sind 93% von uns), hat auch ein Problem mit der Wahrnehmung, und ein Problem mit der Einsicht. Körper, Geist und Seele sind gleichermassen betroffen.

  • Das einzusehen, ist naturgemäss schwierig!
  • Es zu korrigieren, ist meist wesentlich einfacher.

Ich bin Ihr Kompetenzpartner, damit Sie dieses Ziel bestmöglich erreichen.

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