Narben stören – auf VIER Arten

Narben können den Körper gemäss vier verschiedenen Mechanismen beeinträchtigen:

Diese vier Mechanismen sind

  1. mechanische Störung
  2. energetische Störung
  3. neurologische Störung
  4. emotionelle Störung

Auf jeder dieser vier Ebenen

  • ergeben sich bestimmte Auswirkungen
  • sezten bestimmte Entstör-Methoden an.
  1. Die mechanische Störung besteht darin, dass die Dehnbarkeit des Gewebes eingeschränkt ist. Damit verzerrt sich die Propriozeption (die Selbst-Wahrnehmung des Körpers), die auch im Zusammenhang mit der Körperhaltung eine entscheidende Rolle spielt. (Diesbezüglich sind Narben am Rumpf, am Hals und an den Beinen natürlich wesentlich bedeutsamer als etwa Narben an den Armen.)
    Die Entstörung muss bezüglich dieser Ebene bewirken, dass die Beweglichkeit und Dehnbarkeit der Gewebe von Narbe und Umfeld wieder möglichst gleich gut ist wie diejenige der übrigen Körperbereiche, insbesondere aber der symmerisch liegenden Bereiche auf der gegenüberliegenden Körperseite.
  2. Die energetische Störung tritt dann auf, wenn die Narbe einen der Akupunkturmeridiane beeinträchtigt, oder eine sonstige Energieleitbahn. Auch eine punktuelle Störung ist möglich. Ob dies eventuell der Fall ist, zeigen die Schemata der Energieleitbahnen der Akupunktur, der Chakren und Nadis, und anderer Energieflusssysteme, sowie der Reflexzonenzuordnungen (Fussreflexzonen, Ohrakupunktur /  Auriculotherapie, Nasenakupunktur, Schädelakupunktur etc.). Energetische Störungen können auch ganz weit von der Narbe auftreten: eine Narbe irgendwo auf dem Blasenmeridian kann zu Problemen mit den Augen führen (Energiestau, der den Anfangspunkt des Meridians betrifft), bis hin zu den Zehen (Energieleere, der den Endpunkt des Meridians betrifft), oder irgendwo dazwischen. Ausserdem wird wahrscheinlich das korrespondierende Organ betroffen sein: beim Blasenmeridian also die Blase und die Harnwege.
    Die Entstörung muss bezüglich dieser Ebene bewirken, dass die Energie (Qi, Prana o.ä.) wieder harmonisch fliessen kann, weder „flussaufwärts“ staut noch „stromabwärts“ fehlt. Auch muss einer lokalen Überreizung ein Ende gesetzt werden. Solche lokale Dauer-Reize werden insbesondere durch absichtlich zugefügte Narben mit eingesetzten „Schmuckstücken“ bewirkt: Sie werden leicht einsehen, dass ein metallischer Ohrschmuck oder ein Nabelpiercing eine vergleichbare, jedoch zeitlich unbegrenzte Wirkung hat wie eine entsprechende Akupunktur-Nadelung.
  3. Die neurologische Störung besteht darin, dass bei jeder Schnittverletzung Nervenbahnen durchtrennt werden. Insbesondere im Fall einer (beabsichtigten oder unbeabsichtigten Amputation) ist wohlbekannt, dass die offenen Nervenenden oft andauernd Signale an das Gehirn leiten, die dem Gehirn weismachen, da sei ein Sinnesreiz an der Stelle des ursprünglichen Körperteils. Das sind Phantom“schmerzen“, wobei die illusionäre Wahrnehmung nicht immer als Schmerz, sondern beispielsweise als Hitze-Empfindung, Kitzeln oder gar erotische Stimulation auftreten kann.  Offene Nervenfasern sind nicht nur die Folge von Amputationen, sondern auch von Schnitten ins gesunde Gewebe, inclusive Operations-Schnitten. Wer denkt aber an Phantom-Empfindungen, wenn nicht eine Extremität entfernt worden ist?
    Die Entstörung muss bezüglich dieser Ebene bewirken, dass die offenen Nervenenden neutralisiert werden und heilen können.
  4. Die emotionelle Störung hat damit zu tun, dass viele Narben aufgrund einer hochgradig traumatischen Erfahrung entstanden sind. Dies ist nicht nur bei Unfällen so, sondern häufig auch bei Operationen: nicht immer wird eine Operation als heilender Eingriff erfahren, und nicht immer verläuft eine Operation so erfolgreich, dass die positiven Aspekte alleine im Raum stehen.
    Die Entstörung muss bezüglich dieser Ebene bewirken, dass die Narbe nicht mehr mit negativen und unverarbeiteten Emotionen behaftet ist. Die Narbe muss voll und ganz akzeptiert werden als Teil der individuellen Biographie: eine körperlich gewordene Erinnerung an ein einschneidendes, aber auch prägendes und individualisierendes Ereignis im Leben. Wir haben keine Entstörung erreicht, solange Sie Ihre Narbe noch irgendwie als „fremd“ und „unangenehm“ empfinden. Sie müssen sich Ihre Narbe „zu eigen machen“, d.h. sie vorbehaltlos als Teil von sich selbst akzeptieren.

Vollständigkeit der Narbenentstörung

Unvollständige Narbenentstörungen sind die Regel:

  • Ärzte und Chirurgen gegen sich in der Regel damit zufrieden, wenn eine Wunde so verheilt ist, dass nicht mehr blutet, eitert oder sonstwie schmutzt. Wenn die Fäden gezogen sind, wird man üblicherweise entlassen. Eine allfällige Nachbehandlung mit Narbensalbe bleibt, sofern sie überhaupt angeboten wird, oberflächlich.
  • Viele Therapeuten machen Narbenbehandlung. Jede therapeutische Gruppe kümmert sich vorzugsweise um die Ebene, auf der die eigene Therapie-Tätigkeit angesiedelt ist. Verständlich, aber unbefriedigend.
  • Wenn Sie nun über die vier notwendigen Ebenen der Narben-Störwirkung und Narben-Entstörung informiert sind: Was halten Sie jetzt aus Patienten-Sicht von dieser üblichen Unvollständigkeit, diesem verbreiteten Flickwerk. Haben Sie auch nur einen Fall einer Narbenentstörung erlebt oder davon gehört, bei er alle der obengenannte vier Ebenen aufgeführt und in Angriff genommen wurden?
  • Unvollständige Narbenentstörung kann schon eine gewisse Besserung bewirken, ist aber nicht auf lange Zeit stabil, nicht nachhaltig: dies zeigt die Erfahrung.
    Im Rahmen der Posturologie (ABC der Haltungskorrektur) wird das Thema Narben ausnahmslos bei allen Patienten behandelt. Schliesslich betreffen Narben die „Haut“ (inclusive tiefere Schichten), die zu den drei Hauptsensoren des Haltungssystems gehört, und den Aspekt „Propriozeption“ repräsentiert. Daher habe ich viel Erfahrung mit Patienten mit Narben. Etliche davon haben ihre Narben auch schon einmal entstören lassen. Aber eben unvollständig. Meine Nachkontrolle beweist immer wieder, dass eine ehemals entstörte Narbe nun wieder stört. Wen wundert’s? Unvollständige Entstörung bewirkt eben nicht, dass Sie sich ihren betroffenene Körperbereich wieder voll und ganz „zu eigen gemacht“ haben : er bleibt Fremdkörper.

Zur Vollständigkeit der Narbenentstörung ergänze ich noch: ich mache keine Neuraltherapie. Neuraltherapie arbeitet mit Injektionen, und ich führe keinerlei hautverletztenden Methoden aus. Allerdings gebe ich Ihnen im Rahmen einer Behandlung genaue Hinweise, wie die Methode funktioniert, was sie von ihr erwarten können, und wo / wie Sie qualifizierte Anbieter finden können.

Ergänzende Hinweise

  • auf Schmucknarben an Ohren und am Nabel habe ich Sie bereits aufmerksam gemacht
  • besonders pathologisch kann es sich auswirken, wenn Sie mehrere solche Schmucknarben mit unterschiedlichen Metallen bestückt haben: dann treten zusätzlich galvanische Effekte auf (entsprechend einer Elektro-Akupunktur), die zudem Metallionen elektrochemisch in den Körper schleusen: das kann verheerend sein, wenn es sich um allergene Metalle wie Nickel, oder Schmucklegierungen mit Schwermetallen handelt.
    Natürlich gibt es nicht nur Interaktionen zwischen Schmuck und Schmuck, sondern auch mit allen anderen Metallen im und am Körper. Dazu gehören Implantate wie Platten und Schrauben zur Fraktur-Stabilisierung,  dazu gehören auch die Kupfer-Spirale zwecks Empfängnisverhütung, und alle Metalle im Mund und Kiefer: Brücken, Amalgamfüllungen, Goldkronen, Titanstifte von Stiftzähnen,  Metalldrähte und -Bügel zur Zahnstellungskorrektur etc.
  • besonders gravierend sind Störungen durch Narben auf der Körper-Mittelachse: denken Sie dabei an Dammrisse, Dammschnitte, Kaiserschnittnarben, Genital-Piercings, Nabelpiercings, Zungenpiercing.
  • auch jede Operation hinterlässt eine Narbe. So kann es sein, dass eine Operation aus Sicht des Chirurgen erfolgreich war, aber der Patient keine Besserung empfindet: Die Summe der zwangsläufigen unliebsamen Nebeneffekte kann ohne weiteres so gross sein, dass sie den positiven angestreben Effekt aufhebt, wenn nicht gar übersteigt. Überlegen Sie sich dies, bevor Sie sich voreilig zu einer Operation entschliessen.
  • Ich habe von vier Mechanismen gesprochen. Als fünften Mechanismus kann man erwähnen, dass jede nicht vollständig entstörte Narbe schon bei leichter Berührung das Stresshormon Adrenalin (als Gewebshormon) freisetzt.  Die Narbe stört also auch gemäss einem fünften, hormonellen Mechanismus.

Falls Sie meine ganzheitsmedizinischen Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten, finden Sie meine Kontaktdaten auf der Homepage.

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